Katharina Vass

Katharina Vass MA PhD ist eine gebürtige Salzburgerin und entdeckte über die Blaskapelle Puch bereits im Volksschulalter die Klarinette. Mit zehn Jahren wurde sie ins Hochbegabtenförderprogramm des Mozarteum Salzburgs aufgenommen. Die Professorin und Klarinettistin Christine Gillhaus begleitete Katharina Vass durch ein langjähriges und prägendes Studium. Gillhaus stand der jungen Klarinettistin auch bei ihrem Weg von Salzburg nach Berlin, Weimar, Graz und Wien stets als Mentorin zur Seite.

In Weimar, der Stadt von Schiller, Liszt und Goethe, inhalierte sie die allgegenwärtige Kultur und ging voll und ganz im Konzertfachstudium auf, doch zwischenzeitlich tauschte sie die Klarinette gegen Pinsel und Radierer und begab sich an die reine Werkbank des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar. Hier konnte Katharina Vass erstmals selbst in die theoretische Welt hinter den Noten und Klängen eintauchen. Ihre Bemühungen wissenschaftliche Erkenntnisse mit musikalischem Können auf höchstem professionellen Niveau zu verbinden, führten zu Konzertabenden, die außergewöhnliche Programme in besonderer, musikalischer Qualität versprechen, wie beispielsweise die „Salonraritäten“ mit dem Stella Artis Ensemble.

Als Klarinettistin ist Katharina Vass sowohl im Operngraben, auf zeitgenössischen Musikfestivals oder bei Kammermusikkonzerten anzutreffen. Orchestererfahrung sammelte sie in Deutschland (Kammerorchester Potsdam, Landestheater Eisenach) und Österreich (Wiener Symphoniker, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich).

Die große Liebe fand die Klarinettistin in der Kammermusik. Ihre ersten Berührungen mit diesem anspruchsvollen und musikalisch erfüllenden Genre durfte die damals sehr junge Musikerin als Mitglied des Lux-Ensembles mit Astrid Steinschaden und den Geschwistern Saskia und Leonhard Roczek erfahren. Danach wirkte sie in zahlreichen Ensembles mit, wobei sich ein deutlicher Schwerpunkt auf zeitgenössische Musik entwickelte. Erst mit der Gründung des Stella Artis Ensembles (2011) wandte sich Katharina Vass wieder der früheren Kammermusik zu. Die Spezialisierung des Stella Artis Ensembles auf Salonmusik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts führte die wissbegierige Musikerin unter anderem zu ihrem Dissertationsthema und einer intensiven musikwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Ensemblemusik in gemischten Besetzungen um 1800. Insbesondere die Haltbarkeit und Zugänglichkeit ihrer Forschungen sind ihr ein großes Anliegen, weswegen der Weg zu den digital humanities (resp. musikwissenschaftliche Forschung im digitalen Bereich) vorgezeichnet war. Die Mitarbeit in mehreren Online-Editionen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ermöglichte wertvolle Einblicke in die editorische Arbeit im Allgemeinen und führte zu der Idee, historisches Notenmaterial, in modernen, überarbeiteten und praktischen Editionen herauszugeben.

Eine rege internationale Konzerttätigkeit im Orchester, als Kammermusikpartnerin, sowie als Solistin machten Katharina Vass zu einer gefragten Dozentin bei Orchestercamps und Meisterkursen in Österreich und Deutschland.

2018 entdeckte Katharina Vass ihre Leidenschaft für historische Klarinetteninstrumente. Seither beschäftigt sie sich intensiv sowohl mit der Verfeinerung ihrer Fähigkeiten auf den historischen Klarinetten, als auch der Erforschung des Repertoires für diese Instrumente.